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Konrad Unger1934-2014Prof. Dr. rer. nat. habil. |
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Wissenschaftlicher Werdegang Konrad Unger wurde am 7. Juni 1934 in Leipzig geboren. Die Physik war bereits frühzeitig seine Leidenschaft. Schon seit 1948 entwickelte sich und nach dem Abitur 1952 in Nossen festigte sich sein Berufswunsch, Physiker zu werden. Er studierte Physik von 1952 bis 1959 an der Universität Leipzig. Insbesondere die sich dort etablierende Halbleiterphysik, die sein Mentor, der weltbekannte Physiker und Nobelpreisträger Gustav Hertz, vorantrieb, rückte in das Zentrum seiner wissenschaftlichen Karriere. Zusammen mit seinen Kollegen schuf er viele wissenschaftlichen Grundlagen für das neue Gebiet „Optoelektronik“. Erste Fixpunkte dieser Entwicklung waren 1963 seine Dissertation „Bestimmung der Energieverteilung und der Einfangkoeffizienten von Hafttermen in Kristallen vom CdS-Typ“ und 1968 seine Habilitation „Theoretische Untersuchungen der optischen und elektrischen Eigenschaften von Laserdioden und hoch dotiertem Halbleitermaterial“. Seine Studenten konnten von seinem Wissen schon frühzeitig in der Vorlesungsreihe über Festkörperphysik profitieren. Ein Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere war dann natürlich seine erste Vorlesung zur Halbleiterphysik. |
Ab 1970 entwickelte der im Juni berufene Dozent Dr. Konrad Unger in Teamarbeit mit seinen Kollegen aus den Sektionen Physik und Chemie und der Firma Carl Zeiss Jena die Halbleiterlichtquellen für ein neuartiges elektrooptisches Entfernungsmessgerät EOK 2000. Bildquelle: www.archive.zeiss.de |
Damit konnte man Entfernungen, z. B. für große Bauvorhaben, mit großer Genauigkeit (3 km Strecke auf 1 cm genau) messen. Das Verfahren wurde auch beim Bau der U-Bahn in München eingesetzt – eine hohe Anerkennung für die wissenschaftliche Leistung aus der damaligen DDR. Diese würdigte im Jahre 1972 diese Spitzenleistung mit dem „Nationalpreis der DDR (III. Klasse) für Wissenschaft und Technik“ für den Dozenten Dr. Konrad Unger und seine Kollegen aus der Physik und Chemie. Zum weiteren Ausbau der Optoelektronik initiierte und leitete der Leipziger Halbleiterphysiker seit 1969 insgesamt 15 Herbstschulen zur „Physik und Chemie der AIII BV Halbleiter“, redigierte 3 Monographien – mit eigenen Beiträgen – und 4 populärwissenschaftliche Bücher. Er ist Autor oder Mitautor von ca. 100 Fachartikeln. Im Jahre 1975 wurde der ausgewiesene Halbleiterexperte Professor für Festkörperphysik/ Halbleiterphysik. 1983 hat nach Anfrage vom Nobelpreiskomitee Professor Konrad Unger den deutschen Physiker Klaus von Klitzing – zusammen mit dem Züchter Gerhard Dorda von Siemens München – für die Entdeckung des Quanten-Hall-Effektes (1980) zum Nobelpreis für Physik vorgeschlagen. Seine Motivation war die Würdigung von grundsätzlich Neuem aus der Festkörperphysik. Klaus von Klitzing erhielt 1985 für diese Entdeckung den Nobelpreis für Physik. Sie erlaubt nicht nur die Etablierung eines universellen Widerstandsnormales, sondern mit dem Quanten-Hall-Effekt kann man auch die Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante sehr genau bestimmen. 1988 erhielt Prof. Dr. rer. nat. habil. Konrad Unger den Gustav-Hertz-Preis der Universität Leipzig. Von 1990 bis 1993 wirkte er als Fachbereichsleiter Physik und auch als Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften. Nationale und internationale Anerkennung erwarb er sich durch seine Beiträge zur Lösung folgender grundlegender Problemen in der Halbleiterphysik:
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Nach seinem Ausscheiden aus der AIII-BV-Halbleiter-Forschung ist im Leben von Prof. Dr. Konrad Unger kein „echter“ Ruhezustand eingetreten. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Arnold-Sommerfeld-Gesellschaft e.V., die sein ehemaliger Doktorand, Dr. rer. nat. Wolfgang Eisenberg, der mit ihm zusammen in seinem Forschungsstudium die Konzepte Filterfunktion und den effektiven Bandrand auswertete, initiierte, blieb er weiterhin wissenschaftlich und populärwissenschaftlich tätig. Prof. Konrad Ungers Vorträge und Artikel zu den Grenzen der Miniaturisierung von Halbleiterbauelementen, zur Konstruktion eines „Pauli-Potentials“ und seine Aufsehen erregende und im Fernsehen (MDR-Sachsenspiegel) gezeigte „Elektrische Glasposaune“ – eine thermoakustische Kuriosität – belegen das. Seine profunde Kenntnis der Fachliteratur hinsichtlich spezieller aktueller Entwicklungen ermöglichten ihm eine gezielte fachkundige Unterstützung der Arnold-Sommerfeld-Gesellschaft e.V. als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats dieser Gesellschaft, als Chairman bei den wissenschaftlichen Symposien und als wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Referent. Für ein weiteres leidenschaftliches Hobby, den Chorgesang, fand er trotzdem noch Zeit. In dem bekannten Bach-Chor der Musikstadt Leipzig engagierte er sich seit vielen Jahren bei den Proben und den vom Publikum gewürdigten Aufführungen. |
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